Nachhaltiges Werkstoffmanagement zur CO2-Reduzierung
Kooperation zwischen Saint-Gobain Glass und Ragn-Sells
Einen wichtigen Meilenstein hat Saint-Gobain Glass auf seinem Weg zur CO2-Reduzierung erreicht: Das Unternehmen unterzeichnete 2022 einen Vertrag mit Ragn-Sells, einem Spezialisten für nachhaltiges Wertstoffmanagement.
Die Ragn-Sells Gruppe, eines der größten Recyclingunternehmen im skandinavischen Raum, erfasst und recycelt jährlich 1,5 Mio. Tonnen Abfälle, die sowohl zur Material- als auch zur Energiegewinnung genutzt werden. Saint-Gobain Glass erhöht mit der Kooperation seinen Anteil an qualitativ hochwertigen Scherben, der für die Produktion von CO2-reduziertem Glas eingesetzt wird. Ziel von Saint-Gobain Glass ist es, bei der Produktion bis 2040 einen Scherbenanteil von 40 Prozent zu erreichen. Kampagnen wie die von CO2-reduziertem Glas namens ORAÉ, die sogar bis zu 70% auf Scherben basieren, sind ein klarer Schritt in diese Richtung. Das unterstreicht die Bedeutung einer solchen Partnerschaft, da Saint-Gobain Glass gemeinsam mit Akteuren wie Ragn-Sells den Markt in Richtung Dekarbonisierung der Glasindustrie führen wird. Durch den Kooperationsvertrag nehmen das aktive Scherben-Recycling und damit die Produktion von CO2-reduziertem Glas an Fahrt auf. Die ersten Projekte mit recyceltem Fassadenglas sind schon akquiriert und werden von Saint-Gobain Glass beliefert.
Qualitätssicherung der Glasscherben
Nun schließt sich ein weiterer Kreis. Das skandinavische Recyclingunternehmen Ragn-Sells wird zunächst vor allem in Schweden und Norwegen rückgebaute Glas-Fassaden und dort überwiegend Fenster von Abbruch- und Sanierungs-Projekten in eigenen Anlagen aufbereiten. Die erste Aufbereitungsanlage bei Ragn-Sells ist in der Nähe von Stockholm in Betrieb. Ragn-Sells sichert durch den fachgerechten Ausbau, die sortenreine Trennung und die anschließende Aufbereitung die hohe Qualität der Scherben, die für die Glasproduktion benötigt wird. Danach fließen die Scherben in die Produktion von Saint-Gobain Glass. Ziel ist immer eine optimierte Logistik, also die Beladung von Transportfahrzeugen in beide Richtungen. Das größte Glasrecyclingprojekt von Saint-Gobain wurde bereits erfolgreich umgesetzt: Im früheren SAS-Headquarter „Gate: 01 Frösundavik“ wurden die einzelnen Verglasungen demontiert, aufbereitet und erfolgreich 50 Tonnen Glas rezykliert.
Auch in Deutschland werden Kooperationen dieser Art ausgebaut, um beispielsweise ein Recycling in Sanierungsfällen anbieten zu können. Durch den Partner „Polygon Recycling“ ist es mittlerweile möglich, eine kostenneutrale Rücknahme von PVC- und Aluminium-Fenstern für Bauherren anzubieten. „Hochwertige Scherben sind ein Schlüssel bei der Produktion CO2-reduzierter Gläser“, sagte Dr. Stephan Kranz, Geschäftsführer Saint-Gobain Glass Deutschland bei der Vertragsunterzeichnung: „Die Partnerschaft zwischen Saint-Gobain und Ragn-Sells ist ein weiterer wichtiger Baustein auf unserer Carbon-Roadmap zur CO2-Neutralität!“.
EPD bietet Orientierung
Fachgerecht aufbereitete Scherben werden künftig bei Saint-Gobain Glass Flachglas Torgau verarbeitet. Das dort hergestellte CO2-reduzierte Glas ORAÉ wird hauptsächlich für den Fassadenmarkt erhältlich sein und einen maßgeblichen Beitrag beim Bau von CO2-reduzierten Gebäudehüllen leisten und damit erheblich zur Ressourcenschonung beitragen. Aktuell wird eine EPD erstellt, die einen geprüften Datensatz für die Planung von nachhaltigen Gebäuden zur Verfügung stellt.