Dank hohem Automatisierungsgrad für die Zukunft gerüstet
Vetrotech: Umzug des Produktionsstandorts Aachen nach Würselen abgeschlossen
Seit Ende 2020 produziert Vetrotech Brandschutz- und Hochsicherheitsgläser mit hochmodernen Maschinen und hohem Automatisierungsgrad im neuen Werk im nordrhein-westfälischen Würselen. Im Vergleich zur historischen Produktionsstätte Vetrotech Kinon in Aachen bietet der neue Standort 25 % mehr Produktionsfläche und kann so alle Fertigungsprozesse unter einem Dach vereinen. Im Rahmen der Produktionsverlagerung wurde die Vetrotech Saint-Gobain Kinon GmbH in Vetrotech Saint-Gobain Würselen GmbH umbenannt.
Mit dem Umzug der Produktion nach Würselen legt Vetrotech den Grundstein für noch höhere Produktionsqualität, Planungssicherheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. „Der neue Standort ermöglicht gleichbleibend stabile Lieferzeiten durch eine sehr gute Ausrichtung auf die Abfolge der einzelnen Produktionsprozesse inklusive der angepassten IT-Landschaft. Damit einher geht auch eine positive Verbesserung der Produktqualität durch die Automatisierung und weniger händischem Arbeiten am Glas,“ beschreibt Guido Plum, Operational Director of Vetrotech, die umfassenden Vorteile des neuen Standortes. Automatisierung und Betrieb innerhalb einer hochmodernen IT-Umgebung, die die Rückverfolgbarkeit der Produkte ermöglicht, führen zu mehr Flexibilität in der Produktion sowie zu stabileren Prozessabläufen.
Komplette Fertigung in einer Halle
„Die neue Gebäudestruktur hat es uns endlich ermöglicht, die komplette Fertigung in einer Halle unterzubringen,“ ergänzt Christoph Mertens, Werksleiter Vetrotech Saint-Gobain Würselen. „Dadurch hatten wir überhaupt erst die Möglichkeit, bestimmte Prozesse zu automatisieren. Diese Automatisierung ist mit Sicherheit die große Neuerung in Würselen, denn wir arbeiten mit einem zweistufigen Automatisierungssystem: einem automatischen Sortiersystem vor und einem hinter dem Vorspannofen. Diese Zweistufigkeit war die große Herausforderung an den Maschinenbau und vor allem an das Softwaresystem, um diese logistischen Flüsse zu unterstützen.“ Diese Infrastruktur ermögliche es, auch in Zukunft auf dem Weg zur Industrie 4.0 die Daten zur Weiterentwicklung der Prozesse zu nutzen und letztendlich den Service für die Kunden weiterzuentwickeln, so Mertens.
Multifunktionsgläser für die ganze Welt
Am neuen Standort in Würselen fertigt Vetrotech weiterhin innovative, zukunftsgerichtete Lösungen für den Gebäude- und Marinesektor, die Sicherheit und Komfort in allen Lebensräumen selbst für anspruchsvollste Anwendungen bieten. Produziert wird eine breite Palette feuerhemmender, schlagfester, angriffsfester, kugelsicherer, sprengwirkungshemmender und drucksicherer Hochsicherheitsgläser – auch als Multifunktionsgläser – die mehrere Schutz- und Designeigenschaften kombinieren. Als eine von fünf europäischen Produktionsstätten von Vetrotech beliefert Würselen neben dem Heimatmarkt Deutschland auch alle internationalen Märkte.
Tradition und Zukunft
Im neuen Produktionsstandort wird die eineinhalb Jahrhunderte alte Tradition des Stammwerks Kinon in eine neue Dimension überführt. Seit ihrer Gründung 1871 und der Übernahme durch Saint-Gobain im Jahr 1952 wuchs die Kinon Sicherheitsglas GmbH in Aachen zu einem der führenden Experten für Sicherheits- und Hochsicherheitsglas. Dort wurde bereits in den 1980er-Jahren CONTRAFLAM, das erste transparente Brandschutzglas, entwickelt. Durch die Bündelung der Kräfte mit Kinon eröffnete sich für Vetrotech eine neue Dimension mit einem umfassenden Sortiment an Glaslösungen zum Schutz von Menschenleben und Eigentum. Nachdem Kinon über die Jahrzehnte kontinuierlich gewachsen war, stieß die Expansion auf dem bestehenden Gelände an ihre Grenzen – zumal das Werk Aachen mittlerweile in einem im Laufe der Zeit gewachsenen Wohngebiet lag. Der neue Standort in Würselen, liegt in einem verkehrsgünstig gelegenen Industriegebiet.
Die Tradition von Vetrotech beeinflusst auch heute noch das Denken und Handeln der Mitarbeiter*innen, insofern war klar, das neue Werk auch wieder in Deutschland zu bauen: „Wir wollten unbedingt das über Jahrzehnte erworbene Know-How für das Werk erhalten. Maschinen kann man leicht verlagern, Menschen nicht: Unsere Komplexität macht es nicht einfach, Produktwissen zu verlagern,“ sagt Guido Plum. „Unser über lange Jahre erworbenes Know-How ist die Grundlage unserer stetigen Verbesserungen. Wir sind stolz darauf, unsere Vetrotech-Mitarbeiter*innen auch in der Produktentwicklung über eine sehr lange Zeit im Team zu haben. Das zahlt sich am Ende aus und ist Bestandteil unserer langen Tradition.“