Fassade mit markanten Wölbungen
Freigeformte Gläser für Building 026 in Arnheim
Waschbrett, Badewannen oder Blobs – die Assoziationen zur Fassade des Building 026 im niederländischen Arnheim weisen bereits auf die außergewöhnliche Gestaltung hin: Die Ganzglasfassade mit markanter Rippenstruktur besteht aus frei geformten Gläsern mit speziellen Wölbungen.
Das Building 026 liegt in der Fußgängerzone an einer Ecke des historischen Marktplatzes Arnheims mit Sicht auf die gotische Eusebiuskirche – und markiert damit den Übergang zwischen Altstadt- und Nachkriegsbebauung. Ziel des Umbaus nach den Plänen von V8 architects war es, den ehemals streng und verschlossen wirkenden 1970er-Jahre Bibliotheksbau in ein offenes, freundliches und zukunftsfähiges Bürogebäude zu verwandeln. Eine wesentliche Rolle bei der Umgestaltung und Revitalisierung kam dabei der Fassade zu. Die bestehende Außenhaut des Gebäudes wurde vollständig entfernt und erneuert, um damit zwischen Altstadt und massiver Nachkriegs-Blockstruktur zu vermitteln. Dies gelingt vor allem durch den hohen Glasanteil der heutigen Gebäudehülle, der großzügige Ein- und Ausblicke zulässt und die unterschiedlichen Facetten der Umgebung widerspiegelt. Im Erdgeschoss, erstem Obergeschoss sowie dem zurückgesetzten Dachgeschoss werden die Glasfensterelemente von Rahmen aus rötlichem Stein gefasst, die auf die historischen Rahmenkonstruktionen der Altstadt verweisen.
Thermisch gebogene „Freiform“-Außenscheiben im Isolierglasverbund mit planebenen Innenscheiben
Die aufsehenerregenden Wölbungen befinden sich in den Isoliergläsern der Außenscheiben im zweiten und dritten Obergeschoss des Bürogebäudes. Der Glasaufbau besteht aus einer thermisch gebogenen „Freiform“-Außenscheibe im Isolierglasverbund mit den planebenen Innenscheiben. Zum Einsatz kamen dafür das klare Floatglas PLANICLEAR für die Außenscheibe und Verbund-Sicherheitsglas aus VSG/ESG mit PLANICLEAR und Wärmeschutzglas PLANITHERM XN II für die innen liegende Schicht. Gefertigt wurde das Glas vom CLIMAplusSECURIT-Partner SAINT-GOBAIN GLASSOLUTIONS Standort Döring Berlin.
Balance zwischen größtmöglicher thermischer Verformung und verzerrungsfreier Durchsicht
Die größte Herausforderung bei der Fertigung der Gläser war die Balance zwischen größtmöglicher thermischer Verformung und verzerrungsfreier Durchsicht der Glaselemente. Die optimale „Biegung“ für dieses Projekt wurde in umfangreichen Versuchsreihen festgelegt. Durch die spezielle Konstruktion entstehen zwischen gewölbter Außenscheibe und innerer Verglasung im Scheibenzwischenraum Tiefen von bis zu 130 mm. Die Fassadenberater von SAINT-GOBAIN GLASSOLUTIONS Niederlande errechneten für die bis zu 1.800 mm × 3.500 mm großen Scheiben einen erhöhten Randverbund von 32 mm. Dieser ermöglicht es, die Scheiben im Structural Glazing einzusetzen, so dass von außen keine Profile sichtbar sind. So konnten selbst die Gebäudeecken in Ganzglasoptik umgesetzt werden – was das elegante Erscheinungsbild des sanierten Gebäudes perfekt abrundet.