Neubau des BMF an der Universität Lübeck mit Sonnenschutz- und extraweißen Gläsern
Gläserne Forschungslandschaft
Medizinische Forschung findet in vielen Fällen in der Abgeschiedenheit geschlossener Institute statt. Dass es auch anders geht, zeigt der Neubau für Biomedizinische Forschung an der Universität Lübeck. Das Gebäude, das Räumlichkeiten für verschiedene Forschungsbereiche und Labore umfasst, bildet gemeinsam mit dem bestehenden CBBM-Institut einen Gebäudekomplex, der durch seine Glasfassaden Offenheit zeigt und Einblicke in die Arbeit der Forschenden gewährt. Die hocheffizienten Gläser für die Fassade, die lichtdurchfluteten Atrien und Trennwände lieferte der Standort Potsdam des CLIMAplusSECURIT-Partners caleoglas mit seinem Glas nach Maß-Partner Abel.
Offenheit, Transparenz und Durchlässigkeit prägen den Neubau für Biomedizinische Forschung (BMF) an der Universität Lübeck. Das Gebäude spiegelt einen veränderten Zeitgeist wider, in dem, befördert auch durch die Corona-Pandemie, das öffentliche Interesse an Forschung im medizinischen Bereich stark zugenommen hat. Ein Teil der internationalen Forschung an Coronaviren findet nun auch im BMF statt. Die Universität Lübeck bietet heute ein breites Fächerspektrum, der Fokus liegt jedoch auf den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften und Technik, in denen sie international anerkannt ist. Folgerichtig wurden in den letzten Jahren weitere Institute und Einrichtungen für diese Disziplinen errichtet. Ein immer wichtigerer Aspekt dabei ist der Austausch der Forschenden untereinander. Der Neubau von hammeskrause Architekten trägt diesem Bedürfnis Rechnung: Das BMF schließt direkt an das bestehende, ebenfalls von hammeskrause entworfene „Centre of Brain, Behavior and Metabolism“ (CBBM) an und bildet mit ihm gemeinsam einen Komplex für verschiedene Forschungseinrichtungen, der so Raum für Begegnungen schafft. Nach Außen wird die Offenheit durch das geschosshoch verglaste Erdgeschoss und die gläserne Nordfassade gezeigt. Im Innern dienen Atrien nicht nur als Lichthöfe, sondern sind auch als Treffpunkte für die Forschenden konzipiert. Das gesamte Gebäude ist von einer Glasfassade umhüllt, in der eine Dreifach-Isolierverglasung mit Sonnenschutzbeschichtung für ein ausgeglichenes Raumklima sorgt. Labore und Büros sind durch Trennwände aus extraweißem Glas unterteilt, die ungestörtes Arbeiten bei hohem Tageslichteinfall erlauben.
Vielfältige Forschung in transparenter Hülle
Acht Institute und fünf Technologieplattformen aus der Entzündungsforschung, Bereiche für die Grundlagenforschung und angewandte Forschung sowie für biomedizinische, chemische und experimentelle Labore und Sicherheitsbereiche mit S3-Laboren (inklusive Schleuse und eigenem Luftkreislauf): Das BMF beherbergt eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzungsbereiche, deren spezifischer Anforderungen von Medizin bis Wissenschaft ebenso Rechnung zu tragen war wie dem Wunsch nach Flexibilität. Diese Aufgabe haben hammeskrause Architekten durch den Entwurf eines hochtransparenten, klar strukturierten Gebäudes gelöst, das Flexibilität und Möglichkeiten zugleich für einen unkomplizierten Austausch der WissenschaftlerInnen bietet. Zudem bildet der Neubau einen Ruhepunkt im heterogenen Umfeld. Der kompakte, rechteckige Baukörper ist von einer vorgehängten filigranen Pfosten-Riegel-Fassade umgeben und mit einer homogenen Glasfassade versehen. Die Fassade ist horizontal gegliedert, wobei sich jeweils zwei verglaste Bänder mit einem opak gefüllten abwechseln und so die bestehende Optik des CBBM fortgesetzt wird. Davon abweichend ist die Nordfassade über alle Geschosse verglast. Sie ist damit sinnbildlich als überdimensionales Schaufenster gestaltet. Alle Fassaden sind mit dem hocheffizienten Sonnenschutzglas COOL-LITE SKN 176, ausgeführt als Dreifach-Isolierglas CLIMATOP, ausgestattet, das der Glas-nach-Maß-Partner Abel für den CLIMAplusSECURIT-Partner caleoglas Potsdam gefertigt hat.
Der Haupteingang richtet sich zur zentralen Grünachse des Universitätscampus aus. Im verglasten Erdgeschoss befinden sich eine Cafeteria sowie Ausstellungs- und Aufenthaltsbereiche. Um das Tageslicht optimal zu nutzen, liegen die meisten Büroflächen direkt an der Außenfassade. Nur an der Nordseite sind die Laborbereiche nach außen hin angeordnet und bieten so einen direkten Einblick in die Forschungslandschaft. Die einzelnen Stockwerke verfügen über identische Grundrisse, so dass sich die verschiedenen Funktionsbereiche übereinander befinden. Dies schafft zum einen eine maximale Flexibilität und zum anderen einen wirtschaftlichen Betrieb. Die Mischung aus Büro- und Kommunikationsflächen, die geschossübergreifend über eine skulpturale Treppe miteinander verbunden sind, ermöglicht zudem vielfältige Einblicke und fördert die Interaktion unter den Forschenden. Die insgesamt vier Atrien im Gebäudekomplex dienen als Lichthöfe und Treffpunkte und unterstreichen den offenen und hierarchielosen Charakter des Gebäudes. Wo ungestörtes Arbeiten erforderlich ist, kommen gläserne Trennwände und -türen aus CLIMALIT DIAMANT zum Einsatz, die visuelle Offenheit mit hohem Tageslichteintrag und akustischem Schutz verbinden.
Der Neubau des BMF spiegele, wie die DBZ schreibt, auch ein neues Selbstverständnis von Forschung wider. Während die hohen Anforderungen an die Sicherheit ein hohes Maß an Introvertiertheit erfordere, ermögliche das Material Glas und dessen plastischer Einsatz Transparenz auf mehreren Ebenen. „Funktional und gestalterisch im Sinne des Ausblicks, der Verortung, der Tageslichtnutzung bis in große Gebäudetiefen und des Wohlbefindens der Forscher. Aber auch im Sinne eines Bildungsauftrags. Ziel: Über die Einblicke in sonst verschlossene Welten das Erlebbarmachen von Spitzenforschung zu ermöglichen und idealerweise das Interesse zukünftiger Generationen für die Wissenschaft zu wecken“, so die DBZ. Und weiter: „Hier schließt sich auch wieder der Kreis zur Corona-Forschung. Anstelle dem Ruf ins Ausland zu folgen, entschied sich der renommierte Forscher Professor Rolf Hilgenfeld für eine Fortsetzung seiner Arbeit in Lübeck – im frisch fertiggestellten BMF sind die Bedingungen für Spitzenforschung nahezu optimal.“