Hotel QO in Amsterdam
Interaktive Fassade mit leistungsstarken Isoliergläsern
Nachhaltig, energiesparend, gesund – das Hotel QO im Amsterdamer Amstelquartier zeigt, wie die Zukunft des Reisens und Tagens aussehen kann. Ein wichtiger Baustein im Energie- und Nachhaltigkeitskonzept ist die „intelligente“ Fassade mit hocheffizienten Isolierglaslösungen.
Das einstige Industriegebiet an der Amstel im Südosten Amsterdams entwickelt sich mehr und mehr zu einem trendigen, urbanen Viertel. Mittendrin steht seit kurzem das 23 Geschosse hohe Hotel QO. Gleich in mehrfacher Hinsicht ist dieser Neubau Impulsgeber: für die werthaltige Transformation des Quartiers, für die Integration von Nachhaltigkeitsstrategien in architektonische Konzepte und darüber hinaus für neuartige, innovative Hotelkonzepte. Um den Einfluss des Neubaus auf seine Umgebung zu optimieren und die Auswirkungen auf die Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren, haben Mulderblauw Architecten, Paul de Ruiter Architects sowie Arup Consulting und Engineering in enger Zusammenarbeit ein umfassendes Energie- und Nachhaltigkeitskonzept entwickelt. Sie planten das QO als „lebendiges“ Gebäude: Analog zur Natur sollen wie in einem sich selbst regulierenden, biologischen Organismus Wasser, Abfall und Energie in geschlossenen Kreisläufen erzeugt und verbraucht werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Fassade. Als erstes Hotel in Europa wurde das QO dafür mit LEED Platin zertifiziert.
Nachhaltige Fassadenkonstruktion
Konsequent findet das Nachhaltigkeitskonzept im gesamten Gebäude Umsetzung. Besonders gelungen sind die Bereiche, in denen eine Verknüpfung von Funktionalität, Ästhetik und Energieeffizienz gelingt. In der interaktiven Fassade ist dies der Fall: Geschosshohe Verglasungen wechseln sich dort in einem strengen Raster mit dunkelgrau eloxierten Aluminiumelementen ab. 819 bewegliche, goldene Paneele, die der Verglasung vorgeschaltet sind, lockern das Bild spielerisch auf. Die automatisierten Schiebeelemente reagieren auf das Wetter, die Jahreszeiten und darauf, ob Gäste eingecheckt sind oder nicht. So entsteht eine lebendige und abwechslungsreiche zweite Schicht vor der Raster-Fassade, die zugleich extrem funktional ist. Denn je nach individuellen Wünschen der Gäste bzw. Regelung durch das Gebäudemanagementsystem lassen sich durch Öffnen und Schließen der Paneele die Temperatur- und die Tageslichtverhältnisse im Innenraum optimieren.
Maximaler Komfort dank Multifunktionsverglasungen
Bei der hervorragenden Energiebilanz des QO und der angenehmen Atmosphäre in den Zimmern spielt die leistungsstarke Verglasung eine wichtige Rolle. Zum Einsatz kamen Glaslösungen von Technoglas Gevelbouw in Arnheim und vom Objekt-Center Döring Berlin. Die eingesetzten Funktions-Isoliergläser verbinden guten Sonnenschutz, hohe Lichtdurchlässigkeit und exzellenten Wärmeschutz mit einem farbneutralen Charakter. So sorgen im Erdgeschoss CLIMAPLUS PLANITHERM XN II-Verglasungen für Wärmedämmung, höchstmögliche Transparenz und damit gute Durchsicht. In den oberen Bereichen gewährleistet die Sonnenschutzverglasung CLIMAPLUS SOLAR SKN 165 II, dass in den 288 Hotelzimmern die Lichtwirkung ausgesprochen natürlich ist und darüber hinaus die fantastische Aussicht über die Stadt und auch die Außenansicht nicht beeinträchtigt werden. Eine ganz besondere Herausforderung stellten die runden Gebäudeecken dar. Um die gleiche visuelle Qualität wie in den planen Fassadenbereichen zu erhalten, fanden hier CONTOUR-Lösungen mit gebogenen Verbundsicherheitsglas-Kombinationen Verwendung.
Das sich selbst regulierende Gebäude
Der Kreislaufgedanke wird im gesamten Gebäude konsequent umgesetzt: So dient z. B. Wasser zur Wärmespeicherung und Energierückgewinnung, Grauwasser aus Duschen und Waschbecken wird gefiltert und für die Toilettenspülung wiederverwendet, die Toilettenabwässer wiederum in ein getrenntes System zur Wasseraufbereitung gespeist, um Düngemittel herzustellen. Abfall wird durch den Einsatz von langlebigen Produkten und Materialien weitgehend vermieden und anfallender Müll als Ressource genutzt. Aber nicht nur der Betrieb des Hotels soll möglichst energieneutral ablaufen. Bereits in der Bauphase waren die Planer darauf bedacht, mit minimalen Ressourcen optimale Ergebnisse zu erzielen. Überall dort, wo es möglich war, kamen recycelte Baumaterialien aus regionalen Quellen zum Einsatz. So stammt ein Drittel des wiederverwendeten Materials vom ehemaligen Shell-Turm, einer Architekturikone aus den späten 1960er-Jahren im Norden Amsterdams. Die Betonelemente der Shell-Fassade wurden zu Granulat zermahlen und für die Tragstruktur des QO aufbereitet. Kurze Wege, weniger Lkw-Fahrten und eine optimierte Baustellenlogistik führten zu einer signifikanten Reduzierung der Müllmenge sowie der CO2-Emissionen. Und dank einer integralen 3D-Planung konnten viele Elemente mit einem hohen Vorfertigungsgrad just-in-time auf die Baustelle geliefert werden.
Das QO Hotel setzt neue Maßstäbe: Es zeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit in städtebaulichen Entwicklungsgebieten längst kein nice-to-have mehr ist und dass es sich für Bauherren, Architekten und Investoren lohnt, die Nachhaltigkeit als festen Bestandteil in ihrer Planung zu verankern.