CO2-reduzierte Aluminium-Glas-Fassade
Kreislaufwirtschaft in der Praxis beim Metallbau-Unternehmen Haser
Im Rahmen einer umfangreichen Modernisierung der „Produktionshalle 3“ ist beim Metallbau-Unternehmen Haser am Standort in Haslach im Kinzigtal auch die Fassade nach den Grundsätzen des zirkulären Bauens revitalisiert worden. Dabei Fassadensystem wurde die bestehende Aluminium-Glas-Konstruktion zurückgebaut, recycelt und durch ein neues ersetzt. Zum Einsatz kamen dabei das CO2-reduzierte Glas ORAÉ von Saint-Gobain Glass sowie Aluminiumprofile aus der nachhaltigen Legierung Hydro CIRCAL 100R von WICONA. Der CLIMAplusSECURIT-Partner Glas Herzog lieferte das Dreifach-Wärmeschutz-Isolierglas CLIMATOP ECLAZ ORAÉ aus eigener Herstellung. Das Glas zeichnet sich durch hohe Lichtdurchlässigkeit, beste Dämmeigenschaften und eine Passivhaus-Zertifizierung aus.

© Haser Metallbau
1876 als Schlossereibetrieb gegründet, hat sich die Haser GmbH längst zu einem Premiumhersteller im Glas- und Metallbau sowie in der elektrifizierten Gebäudehülle entwickelt. Heute plant bzw. fertigt das Familienunternehmen in vierter Generation mit mehr als 50 Mitarbeitenden hochwertige Pfosten-Riegel-Fassaden sowie Fenster, Türen und Wintergärten aus Aluminium sowie Stahl und darüber hinaus auch Brandschutzelemente für anspruchsvolle Architektur- und Gewerbebauten. Neben höchsten Ansprüchen an Qualität und Präzision legt Geschäftsführer Andreas Winkler besonderen Wert auf die Nachhaltigkeit. Jedes der vier Firmengebäude in Haslach verfügt über eine Photovoltaikanlage zur autarken Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Darüber hinaus setzt das Unternehmen auf energieeffiziente LED-Beleuchtung und hat vier Ladesäulen für E-Fahrzeuge auf dem Betriebsgelände installiert. Andreas Winkler: „Nachhaltiges Denken und Wirtschaften ist uns sehr wichtig und wir tun viel, um Energie zu sparen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Das ist unsere Philosophie, die wir auch unseren Kunden vermitteln wollen“.
Demontage, Recycling und Neugestaltung
So spielte der verantwortungsvolle Umgang mit wertvollen Rohstoff-Ressourcen auch bei der kürzlich erfolgten Fassadenrevitalisierung der 1982 erbauten „Produktionshalle 3“ eine zentrale Rolle. Da die bestehende Glasfassade energetisch und optisch nicht mehr zeitgemäß war, entschied sich Andreas Winkler zur Investition in eine zukunftsgerechte und CO2-sparende Lösung. Im ersten Schritt demontierten die Monteure von Haser die Bestandsfassade und sortierten die unterschiedlichen Materialien vor Ort in Container. Von dort wurden sowohl das Glas als auch das Aluminium den entsprechenden Recyclingwerken von Saint-Gobain Glass und WICONA zugeführt. Im nächsten Schritt entstanden im Sinne der Kreislaufwirtschaft neue Aluminiumprofile und Gläser. Bei der Auswahl der Verglasung setzte Andreas Winkler – nach Gesprächen mit Saint-Gobain Glass – auf das neue CO2-reduzierte ORAÉ. Mit einem Fußabdruck von nur 6,64 kg CO2-eq/m² bei 4 mm Standarddicke liegt das Cradle to Cradle zertifizierte Basisglas mehr als 40 Prozent unter dem bisherigen Durchschnitt der in Europa produzierten Gläser des Unternehmens. Möglich wird dies durch den besonders hohen Scherbenanteil von 64 % in der Glasproduktion.
Aus ORAÉ Basisglas wird Dreifach Wärmeschutz-Isolierglas
Weiterverarbeitet wurde das ORAÉ Basisglas für das Projekt vom langjährigen CLIMAplusSECURIT-Partner Glas Herzog aus Waghäusel. Das 1948 gegründete Familienunternehmen bietet als einer der führenden Hersteller von Isolierglas qualitativ hochwertige Lösungen für Fenster, Türen und Fassaden. Michael Wenz, Projektleiter Vertrieb bei Glas Herzog, erklärt: „Wir haben uns sehr über die Anfrage von Haser gefreut, denn auch wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und bewerben ORAÉ bei unseren Kunden aktiv. Dieses Projekt ist jedoch unser erstes, in dem das nachhaltige Glas nun auch wirklich zum Einsatz kommt.“ Für die 275 m² große Fassadenfläche bei Haser erstellten die Profis von Glas Herzog im eigenen Werk aus dem Basisglas das Dreifach Wärmeschutz-Isolierglas CLIMATOP ECLAZ ORAÉ (6 mm ECLAZ ORAÉ/6 mm ORAÉ/6 mm ECLAZ ORAÉ). Die Verglasung sorgt für höchste Lichtdurchlässigkeit und verfügt zudem über beste Dämmeigenschaften und eine Passivhaus-Zertifizierung – für eine möglichst hohe Energieeffizienz. (Lichttransmission: 75%, Ug: 0,6 W/m² K – bei einem kalkulierten Scheibenzwischenraum von 14 mm).
Fassadenprofile aus End-of-Life-Aluminium
Eingebaut wurde die CO2-reduzierte Verglasung in die WICONA Pfosten-Riegel-Konstruktion WICTEC 50 – hergestellt aus der nachhaltigen Aluminiumlegierung Hydro CIRCAL 100R. Diese besteht zu 100 % aus recyceltem End-of-Life-Aluminium – also Aluminium, das bereits einen Lebenszyklus durchlaufen hat und daher in der CO2-Bilanzierung als dekarbonisiert bewertet wird. Dabei verfügt Hydro CIRCAL 100R über einen CO2-Fußabdruck von weniger als 0,5 kg CO₂/kg Aluminium – das entspricht einer Reduktion von 74 % gegenüber dem europäischen Durchschnitt. Nach Fertigstellung der Fassadenelemente für die Produktionshalle erfolgte zum Abschluss die fachgerechte Montage durch Haser.
Nachhaltige CO2-Einsparung: „Leuchtturmprojekt in der Region“
Durch das ressourcenschonende Revitalisierungskonzept konnten letztendlich deutlich CO2-Emissionen eingespart werden. Andreas Winkler ist mit dem Resultat hochzufrieden: „Dies ist für uns ein echtes Leuchtturmprojekt in der Region und wir wollen das Thema Kreislaufwirtschaft mit Glas und Aluminium zukünftig aktiv mit einer Werbekampagne bekannter machen. Die Investition ist zwar aktuell noch höher als bei Standardlösungen, doch das ist die Zukunft und für uns ein echter Wettbewerbsvorteil.“ Dem pflichtet auch Michael Wenz von Glas Herzog bei: „Die Nachfrage nach CO2-reduzierten Gläsern steigt auf Kundenseite stetig und wir wollen das Thema gemeinsam mit Saint-Gobain Glass und Partnern wie Haser vorantreiben.“