Lichtdurchflutet und klimageschützt unterm Glasdach
Das neue Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude der POST Luxembourg, das bâtiment MERCIER, steht mitten in der Stadt Luxemburg nahe dem Bahnhof. Im Zentrum besticht das von der DGNB mit Platin zertifizierte Gebäude durch ein Atrium mit einer passivhauszertifizierten Glasdachkonstruktion.
Veröffentlicht: 19. Januar 2020
Glas im öffentlichen Raum, Büro, Handel & Gewerbe, Objekte
Große Bäume, Tische, skulpturale weiße Treppen, Panoramaaufzüge und das große Satteldach aus Glas: Herzstück des Neubaus bâtiment MERCIER der POST Luxembourg ist das etwa 625 m² große Atrium. Es ist Eingang, Gebäudeerschließung und kommunikativer Treffpunkt und damit ein „innenliegender Außenraum“, wie es Bauleiter Ralf Junges bezeichnet. Im Erdgeschoss bietet es öffentlichen Zugang zum Schalterbetrieb und Post- und Telekommunikationsshop, im 1. Obergeschoss befindet sich ein halböffentlicher Bereich vor der Kantine sowie den Besprechungs- und Veranstaltungsräumen. 50 Tonnen wiegen das fünf Prozent geneigte Glasdach und sein Pfosten-Riegel-System aus Aluminium, das mit einer regelmäßigen Ansichtsbreite von 60 mm von unten betrachtet ruhig und filigran wirkt. Wegen der großen Spannweite liegt das Dach auf einer schlanken, geschwungenen Stahlträger- Konstruktion. In 27 Metern Höhe gibt die passivhauszertifizierte, 24 x 26 m große Glasdachkonstruktion den Blick auf den Himmel frei und durchflutet das Atrium mit natürlichem Licht.
Ganzjährige Unabhängigkeit vom Außenklima
„Das spezielle Ziel beim Bau des Atriums war eine ganzjährige Unabhängigkeit vom Außenklima, das heißt einen Temperaturbereich zwischen 18 °C und 24 °C zu garantieren“, sagt Junges. Als Passivhaus-System muss ein geneigtes Glasdach einen Wärmedurchgangskoeffizienten kleiner als 1,0 W/ (m²K) haben. Das LAMILUX CI-System PR60energysaveerreicht mit dem SWISSPACER ULTIMATE-Abstandhalter einen Ucwi-Wert von nur 0,81 W/(m²K). Um Tauwasser und Schimmelgefahr zu vermeiden, sind zudem ein fRsi-Wert von mindestens 0,7 und eine Temperatur an der Innenseite der äußeren Scheibe von mindestens 12,8 °C gefordert: Zwischen 14,3 und 17,1 °C und einen fRsi-Wert von 0,78 und besser hat das Tageslichtsystem beim bâtiment MERCIER. „Solche Werte erreichen wir nur mit dem speziellen Aufbau unseres LAMILUX CI-Systems, unserem Dichtungsprofil und dem Abstandhalter von SWISSPACER“, betont Manuel Sörgel, Projektleiter im Bereich Glasarchitektur bei LAMILUX: „Wir arbeiten im Passivhausbereich ausschließlich mit dem SWISSPACER ULTIMATE, mit dem wir bessere Werte als mit allen anderen Warmen Kanten auf dem Markt realisieren können.“ Und das aufgrund der sehr guten Psi-Werte und der besonderen Stabilität der SWISSPACER Abstandhalter, erläutert Sörgel: „Wir haben im horizontalen oder geneigten Dach andere Anforderungen als bei vertikalen Fassaden. Der SWISSPACER ULTIMATE trägt die Lasten, die bei uns auftreten, zuverlässig ab.“
Das Luxemburgische Büro ROMAIN SCHMIZ, architectes & urbanistes, übernahm das Projekt als Generalplaner von der Planung 2013 über den Bau bis hin zur DGNB-Zertifizierung 2017. Mit Platin hat das neue Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude, in dem bis zu 900 Personen arbeiten, die höchste Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).