Mit Schwung in die Verlängerung
Neue U-Bahn Stationen Wien mit gebogenem Glas
In Wien besteht ein für alle Stationen der Wiener Linien geltendes Gestaltungskonzept. Dazu gehören u. a. die abgerundeten Formen der Stationseingänge, die in den fünf neuen Stationen durch die Ausführung mit gebogenem Glas zudem für größtmögliche Transparenz sorgen.
Eine eigene Architektengruppe, die seit Jahrzehnten für die bauliche Gestaltung der U-Bahn zuständig ist: Welche europäische Metropole außer Wien kann das schon für sich in Anspruch nehmen? In der österreichischen Hauptstadt ist dies die Grundlage des Generalplanes für den Bau der Untergrundbahn. Die 1970 gegründete Architektengruppe U-Bahn entwickelte ein für alle Stationen geltendes Gestaltungskonzept, das im Prinzip bis heute gilt. So konnte ein einheitliches Bild aller Bauwerke erreicht werden, wobei das Konzept sich jedoch flexibel den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten sowie dem Stand der Technik und dem der Materialien anpassen lässt. Bis auf wenige Ausnahmen sind bis heute alle U-Bahn-Stationen nach den Plänen der Gruppe, deren zentrales Element ein eigenes Paneelsystem ist, gestaltet worden. Auch die fünf neuen Stationen der verlängerten Linie U1, die im September 2017 eröffnet wurden, folgen diesem Konzept. Den Wiener Linien war es wichtig, für die Orientierung der Fahrgäste die einheitliche Gestaltung der Linie auch bei den neuen Stationen, von denen die beiden letzten oberirdisch angelegt sind, fortzuführen. Und so zeichnen sich alle neuen Haltestellen unter anderem durch die transparenten Stationseingänge mit ihrer typischen abgerundeten Form aus. Für die anspruchsvolle Fertigung eines Großteils der dafür benötigten planen und gebogenen Gläser waren zwei österreichische CLIMAplusSECURIT-Partner verantwortlich: Die Firma Glassolutions Steyr produzierte die planen Scheiben und der Glasbiege-Spezialist Wenna aus Linz die gebogenen Gläser. Die Gesamtabwicklung des Projektes erfolgte über Wenna Glas.
Transparenz durch viel Glas
Transparenz ist ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Gestaltung der Haltestellen, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu erhöhen. Dafür sorgen in den Wiener U-Bahn-Stationen neben den gläsernen Stationseingängen verglaste und einsehbare Liftanlagen, helle Wandverkleidungen, gut einsehbare Gänge mit heller und gleichmäßiger Beleuchtung und nach oben offene Treppenhäuser. Die gläsernen Stationszugänge erinnern an die Form eines umgedrehten Us mit planer Oberseite. Gebogene Gläser bilden dabei die Übergänge der Seitenwände zu den Decken. Wenna fertigte dafür zylindrisch gebogene Verbund-Sicherheitsgläser mit einem Teil-Siebdruck zum Vogelschutz. Für einige Stationen wurden die gebogenen Gläser zudem vollflächig emailliert. Die planen Gläser produzierte Glassolutions Steyr als Verbund-Sicherheitsgläser in Dicken von 16, 20 und 24 mm aus ESG-H (Einscheiben-Sicherheitsglas, das einem Heißlagerungstest unterzogen wurde) und TVG mit Teil-Siebdruck und/oder Teil-Email.
Mit der Verlängerung der „roten Linie“ um fünf neue Stationen und 4,6 km ist die U1 jetzt Wiens längste U-Bahn. Mit ihrem den 1970er-Jahren entstammendem Design bieten die neuen Haltestellen einen hohen Wiedererkennungswert und vermitteln bei aller Funktionalität nicht zuletzt durch ihre Transparenz und die gebogenen Gläser kühle Leichtigkeit.