Im Eichsfeld, an der niedersächsisch-thüringischen Grenze, liegt der Sonnenstein. Mit 486 Metern Höhe ist er einer der höchsten und markantesten Punkte der Gegend. Vom Gipfel bieten sich einzigartige Aussichten über den Eichsfelder Landschaftsraum bis hin zum Solling, zum südlichen Harz, zum Kyffhäuser, zu den Göttinger Gleichen, zum Ohmgebirge, zu den Bleicheröder Bergen und zur Goldenen Mark Duderstadt. Diese Aussicht ist jetzt spektakulär in Szene gesetzt worden: Seit Mai dieses Jahres lässt sie sich von einem gläsernen Aussichtssteg bewundern. Die elegante Stahl-Glaskonstruktion besticht durch ihre Leichtigkeit und Eleganz. Ihre Konstruktion spielt mit dem Wechselbad der Gefühle zwischen der Sicherheit des festen Bodens unter den Füßen und dem Kitzel des nahezu Bodenlosen. Je weiter man sich nach vorne über die Klippe begibt, desto mehr sinkt die massive Brüstung ab und wird durch ein transparentes Glasgeländer ersetzt. An der Kante steht man schließlich freischwebend ca. 100 Meter über dem Talgrund.
Der „Skywalk“ mit transparentem Glasboden ist insgesamt 14 Meter lang, 2,80 Meter breit und ragt neun Meter über die Klippe. Gesichert wird der Steg von einem massiven Betongegengewicht an der Basis des Stegs. Die seitliche Glasbrüstung besteht aus 1,8 cm dickem Verbund-Sicherheitsglas, die stirnseitige Brüstung ist 2,2 cm dick. Der begehbare Glasboden hat eine Stärke von 5,2 cm. Gefertigt hat die Gläser das Glaskontor Erfurt (heute: caleoglas Erfurt), ein Standort der Saint-Gobain Glassolutions. Neben dem Skywalk hockt seit 2015 auch die Figur eines Riesen auf dem Gipfel. Der Sage nach soll der Riese hier bei einer Rast Sand aus seinen Stiefeln ausgekippt und so den als Brauner Bühl bekannten Berg auf der gegenüberliegenden Seite aufgeschüttet haben. Der Skywalk auf dem Sonnenstein bietet damit nicht nur schöne, sondern auch sagenhafte Aussichten.