Interview mit Christoph Baier, Vertriebsleiter Deutschland Vetrotech Saint-Gobain

Geprüfte Systeme heißt optimale Sicherheit

Sicherheits- und Hochsicherheitsgläser gibt es – je nach Anforderung – in den unterschiedlichsten Aufbauten. Christoph Baier, Vertriebsleiter Deutschland von Vetrotech Saint-Gobain, erläutert im Interview, warum es nicht nur auf den Aufbau des Mehrschichtverbunds von Hochsicherheitsgläsern ankommt, sondern immer das Gesamtsystem im Fokus stehen muss.

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Blick von oben auf Hochhausdächer, unten eine begrünte Fläche mit Wegen, Bäumen und rechts im Bild einem runden Glasdach. Der Weg von links nach rechts ist teilweise aus Glas.
Erdbebensichere Brandschutzverglasung, Außen-Fußbodenverglasung mit einem Feuerwiderstand von zwei Stunden und Brandschutzglas mit Opferglas – für das Salesforce Transit Center San Francisco galten höchste Anforderungen an Hochsicherheitsverglasungen.
© Vetrotech Saint-Gobain, Fotograf: James Z. Wu

Redaktion glasklar: Viele private Unternehmen und Organisationen bewahren wertvolle Gegenstände wie Daten, Geld, Schmuck, Kunst oder Dokumente in ihren Gebäuden auf. Diese Gegenstände müssen vor Angriffen und Diebstahl gesichert sein. Welche Sicherheitsgläser empfehlen Sie in diesem Fall für die Gebäudehülle?

Christoph Baier: Hier steht den Bauherr*innen eine Vielzahl unterschiedlicher Gläser zur Verfügung. Je nach Anwendung können diese Gläser individuell den Anforderungen angepasst werden. Kombinationen mit Alarmgebung sind dabei ebenso möglich wie auch Sichtschutz, Brandschutz, Beschusshemmung und Explosionshemmung.

Redaktion glasklar: Öffentliche Gebäude sind im Allgemeinen groß und damit leichter angreifbar – hier müssen Gläser häufig komplexe Aufgaben übernehmen: Sie sollen vor Feuer und Gewalteinwirkung schützen, dabei zugleich flexibel sein und Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Was bedeutet dies für Hochsicherheitsgläser?

Christoph Baier: Hochsicherheitsgläser bestehen aus einem Mehrschichtverbund mit verschiedenen Zwischenschichtfolien und Gläsern, die Angriff-, Einbruch- und Fluchtversuchen standhalten. So besteht zum Beispiel Vetrogard Bullet aus einem Mehrschichtverbund, der den verschiedenen Arten von Geschossen aus Handfeuerwaffen, Langwaffen, Schrotflinten und Automatikwaffen wie der AK-47 standhält. Vetrogard Blast besteht aus einem Laminat verschiedener Gläser und hohen Folienanteilen, die bewirken, dass eine Druckwelle und herumfliegende Splitter bei einer Explosion absorbiert werden. Dadurch verbleibt diese Hightech-Verglasung in ihrem Rahmen, da sie beim Auftreffen einer Druckwelle elastisch nachgibt.

Redaktion glasklar: Je wirkungsvoller dieser Mehrschichtverbund ist, desto dicker und schwerer ist auch der Glasaufbau. Welche leichteren und dünneren Alternativen bieten sich für Architekten bei der Planung von Sicherheitsgläsern?

Christoph Baier: Vetrotech entwickelt in diesem Segment ständig neue Gläser, so dass wir schon jetzt ein umfassendes Produktportfolio für sehr viele Anwendungen anbieten können – vor allem mit der Produktreihe Polygard. Diese wesentlich leichteren und dünneren Varianten verwenden Polycarbonat (PC) des Hochsicherheitsglas-Verbundes. Polygard Bullet zum Beispiel verhindert wirksam den Durchtritt abgefeuerter Geschosse, ohne dass es auf der Schutzseite zu einem Splitterabgang kommt. Dieses Produkt bietet im Vergleich zum herkömmlichen Verbundglas-Laminat bei gleicher Widerstandsklasse eine um bis zu 40% geringere Dicke und ein bis zu 50% geringeres Gewicht. Obwohl es sich um ein Hochsicherheitsglas handelt, kann es mit Gläsern verschiedenster anderer Funktionen kombiniert werden wie beispielsweise Wärmedämmung, Brandschutz, Design und Alarmgebung.

Als Hochsicherheitsglas mit den höchsten Anforderungen gelten Kombinationen, die sowohl Beschusshemmung in den verschiedenen Klassen als auch der Durchbruchhemmung in einer Einheit standhalten. Gläser der Klassifizierung BR6 NS/SG2 NS/P8B sind in der Ausführung mit Polycarbonat möglich, darüber hinaus gibt es Verbundgläser der Klassifizierung BR7 NS/SG2/P8B als höchste Widerstandsklasse.

Redaktion glasklar: In der Tat werden im öffentlichen Bau oft höhere Widerstandsklassen gefordert – seien es durchbruch-, beschuss- oder explosionshemmende bzw. eine Kombination aus allem. Wie erreicht man die geforderten Schutzziele?

Christoph Baier: Wo die Gefahr eines Angriffs in einer Kombination aus Schusswaffen und wirkungsvollen Werkzeugen besteht, ist ein Kombinationsglas gefragt. Wie bereits erwähnt, bietet Vetrotech mit den durchschusshemmenden Vetrogard-Verglasungen ein breites Portfolio für alle Klassifizierungen nach EN und sogar nach US-amerikanischem Standard UL752 an. Wenn darüber hinaus eine Explosionshemmung erforderlich sein sollte, ist diese im Rahmensystem in Kombination mit dem Glas zu prüfen oder durch ein entsprechendes Ingenieurbüro zu berechnen.

Redaktion glasklar: Architekten planen immer mehr rahmenlose Fassaden. Das bedeutet, dass das Glas mehr können muss als eingebettet in einem Profil lediglich zu „halten.“ Können Sie dies genauer erläutern?

Christoph Baier: Beim Brandschutz, bei Beschuss und Explosion, ja sogar bei der Einbruchhemmung zählt heute mehr denn je das komplette System – d. h. Rahmen, Profil, Dichtungen, Verklotzung, Wandanschluss sowie darüber hinaus Wandkonstruktion und Einbauweise müssen immer ganzheitlich betrachtet und aufeinander abgestimmt werden, so dass das Ergebnis am Ende stimmt und die gewünschten Widerstandklassen erreicht werden. Denn nur ein Komplettsystem kann in seiner geprüften und zugelassenen Ausführung die ihm im Fall eines Schadensereignisses zugedachte Schutzwirkung erfüllen.

Redaktion glasklar: Welche Bedeutung haben Sicherheitsgläser für die Gebäudehülle im privaten Wohnungsbau?

Christoph Baier: Im privaten Wohnbau geht es häufig um das Thema Einbruchschutz. Noch immer werden Bauherr*innen Fenster angeboten, die zwar Sicherheitsbeschläge haben – meistens RC 2 mit Pilzkopfverriegelungen –, dann aber mit einem ganz normalen Dreifach-Isolierglas verglast sind (RC 2 N). Die sicherere Lösung ist der Einsatz einer normalen, geprüften P4A-Verglasung, die Einbrecher erheblich in der Ausführung und Vollendung ihrer Tat behindert. Der Mehrpreis, umgerechnet auf die Glasfläche eines Einfamilienhauses, ist eigentlich für jeden Bauherrn vertretbar, zumal er dann bei der Versicherung sicherlich verbesserte Konditionen bekommt.

Im gehobenen Wohnbau ist die Situation eine andere. Hier wird vermehrt auf erhöhten Sicherheitsstandard geachtet. Fenster, die den Sicherheitsklassen RC2 und RC3 entsprechen, sowie die passende Verglasung kommen oft in Kombination mit Alarmglas zum Einsatz. Sogar beschusshemmende Verglasungen werden im privaten Bereich nur bei wenigen Mitbürger*innen eingebaut: Oftmals handelt es sich bei den Bauherr*innen um Politiker*innen, Vorstände oder Prominente aus verschiedenen Bereichen.

Redaktion glasklar: Herr Baier, vielen Dank für das Gespräch!

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