Langlebig und multifunktional
Hygienegläser für Arbeiten, Wohnen, Gesundheit
Eine charakteristische Eigenschaft von (unsatiniertem, ungeätztem etc.) Glas ist seine sehr glatte Oberfläche. Krankheitserreger (Keime) benötigen Feuchtigkeit, um sich zu vermehren: Je rauer eine Oberfläche ist, desto eher dringt Feuchtigkeit in Poren, Rillen und kleine Kratzer und bietet damit idealen Nährboden für das Wachstum von Viren, Bakterien & Co. Je glatter eine Oberfläche ist, desto schwerer haben diese es also, sich zu vermehren. Die im folgenden beschriebenen Hygienegläser sind langlebig, alkoholbeständig gegen Desinfektionsmittel und wartungsarm sowie zudem mit weiteren Funktionen wie Design, Brandschutz, Wärmeschutz etc. kombinierbar.
Hygienegläser im engeren Sinne
Das kristallklare Duschenglas TIMELESS ist ein leicht zu pflegendes Glas speziell für den Einsatz in Nassbereichen. Dank der speziellen Beschichtung perlt das Wasser an der Oberfläche ab und verhindert so, dass sich Kalk und Schmutz festsetzen – und damit Sammelstellen für ungewollte Bakterien, Viren, Schimmelpilzen und anderen Krankheitserreger werden. Das Duschenglas besteht aus dem sehr klaren Einscheiben-Sicherheitsglas PLANICLEAR; damit bietet TIMELESS neben Hygienekomfort auch Sicherheit, Transparenz und Farbneutralität – auch nach Jahren noch ein garantierter hygienischer Hingucker in Krankenhaus-Nasszellen.
Der CLIMAplusSECURIT-Partner Ertl Glas AG fertigt Trennwände für Toiletten, Saunatüren und nahezu fugenlose Wandverkleidungen ohne Servicefugen aus keramisch bedrucktem Glas ertex Digi Print 4C. Ein Vorteil digitalbedruckter Gläser in Feuchteräumen ist die Hygiene: Da ohne Fugen gearbeitet werden kann, gibt es keinen versteckten Platz für Bakterien oder andere unerwünschte Keime. „ertex Digi Print 4C“ kann bis zu einem Maß von 6.000 x 3.210 mm hergestellt werden.
Pilkington SaniTise™ ist ein Glas mit antimikrobieller Wirkung, das auch eine Schutzwirkung gegen Viren erbringt. Die transparente, fotokatalytische Beschichtung wird während des Produktionsprozesses pyrolytisch aufgebracht und verbindet sich dadurch untrennbar mit der Glasoberfläche. Die Beschichtung wird durch UV-Strahlen aus dem Tageslicht aktiviert und entfaltet auf diese Weise laut Hersteller eine antimikrobielle Wirkung gegen umhüllte Viren auf Glasoberflächen. Zudem könne es die Wirksamkeit des UV-Desinfektionsverfahrens verdoppeln. Nach der Aktivierung sei Pilkington SaniTise™ auch oleophob (d.h. fett- und ölabweisend) und leichter zu reinigen als „normales“ Glas.
Da Türen häufigem Kontakt mit den Händen ausgesetzt sind, müssen sie auch häufig desinfiziert werden, damit sie nicht zu Vehikeln für die Verbreitung von Keimen werden. Das satinierte Glas Ecosat Screen besitzt eine spezielle Oberfläche, die durch exklusive chemische Bearbeitungstechniken hergestellt wird und eine maximale (zertifizierte) Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer und Flecken gewährleistet. Das Glas ist aufgrund seiner physikalischen Beschaffenheit glatter als ein klassisches satiniertes Glas. Ecosat Screen lässt sich laut Herstellerangaben einfach mit flüssigen Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln reinigen und verändert sich im Laufe der Zeit nicht.
Hygienegläser im weiteren Sinne
Das schaltbare Glas PRIVA-LITE lässt sich per Knopfdruck von transluzent zu transparent verändern. Je nach Bedarf kann eine Glastrennwand damit offen oder als optischer Raumteiler wirken – ein Knopfdruck genügt, um sie umzuschalten. PRIVA-LITE ist für die unterschiedlichsten Umgebungen und Räume im privaten und gewerblichen Bereich sowie im Gesundheitsweisen geeignet: als Trennwand, Wandfläche oder Tür. In Krankenhäusern und Arztpraxen ist PRIVA-LITE eine hygienische Alternative zu Sichtschutzelementen wie Gardinen oder Stellwänden zum Beispiel zwischen Operationssälen. Das aktive Verbundglas PRIVA-LITE wird aus zwei DIAMANT-Gläsern mit zwischen den EVA- bzw. PVB-Folien eingelegtem Flüssigkristallfilm (LC-Film) hergestellt. Dieser LC-Film besteht aus zwei elektrisch leitfähig beschichteten PET-Filmen, die über ein Flüssigkristallgel miteinander verbunden sind. Die Lichtdurchlässigkeit bleibt bei PRIVA-LITE trotz der Umstellung nahezu gleich – ein wichtiges Kriterium zum Beispiel beim Einsatz im Gesundheitswesen, wo Helligkeit sowohl für das Personal als auch für Patienten ein wichtiger Faktor ist.
Dass Tageslicht maßgeblich zur Gesundheit und zur Leistungssteigerung des Menschen beiträgt, haben mehrere Studien belegt. Wo machbar, kann es also sinnvoll sein, veraltete lichtschluckende Isoliergläser gegen moderne, leistungsstarke Energiespargläser wie ECLAZ auszutauschen. Kernstück der CLIMATOP ECLAZ-Wärmeschutzgläser ist eine Hochleistungs-Low-E-Beschichtung, die die Innenraumwärme nach innen reflektiert und gleichzeitig eine sehr hohe Transparenz besitzt. Bei einem Isolierglasaufbau 4|18|4|18|4 mm wird eine Lichttransmission von 77 % bei einem Ug-Wert von 0,5 W/m²K erreicht. Noch höhere LT-Werte bietet die Zweifach-Glas-Variante CLIMAPLUS ECLAZ ONE, die in wärmeren Regionen meist ausreicht. (Beiträge zu ECLAZ finden Sie unter anderem im Special „Gestaltung & Gesundheit)
Beratungschancen für Glasverarbeiter
Weitere Gläser, die zum Wohlbefinden der Nutzer beitragen, sind auch solche, die das Arbeiten und Leben im Allgemeinen verbessern. Dazu zählen Energiespargläser wie CLIMATOP XN, die im Sommer die Wärme draußen, aber viel Tageslicht hineinlassen und im Winter effektiv das Sonnenlicht nutzen und viel Licht und Wärme in die Räume lassen – wichtig zum Beispiel für entspanntes Arbeiten im Home Office. Oft lassen sich diese modernen Energiespargläser in der leichten und dünnen Variante Climatop XN Light und Climatop XN Extra Light auch im Rahmen eines Glastausches in bestehende Rahmen nachrüsten.
Ruhe beim Arbeiten steigert bei Vielen die Konzentration. So können für konzentrierte Beratungsgespräche zum Beispiel Großraumbüros mit rahmenlosen CLIP-IN SILENCE-Kabinen aus Glas nachgerüstet werden. Mit einer entsprechenden Lüftung sind sie nicht nur für schallgeschütztes Arbeiten, sondern auch für die Einhaltung der Abstandsregeln zu Kolleg*innen und den derzeit geltenden Hygienevorschriften ideal. Die Glasflächen lassen sich wie bei Hygienegläsern problemlos reinigen bzw. desinfizieren.
Fazit
Glas überzeugt durch seine chemische Beständigkeit, Härte und Langlebigkeit. Durch seine sehr glatt veredelte, homogene und porenfreie Oberfläche können Schmutz und Bakterien nicht in die Oberfläche eindringen. Im Gegensatz zu anderen Materialien können Glasoberflächen problemlos und über einen langen Zeitraum mit tensid- und alkoholhaltigen Reinigern gereinigt werden – dies ist von entscheidender Wichtigkeit, denn nur solche Reiniger (Ethanol, Isopropylalkohol, Alkoholanteil bei mindestens 60 bis 70 Prozent) zerstören Krankheitserreger (Keime) wie z. B. die eiweißhaltige Corona-Virushülle. Auch Geruchsstoffe lassen sich mit einem feuchten, sauberen Tuch leicht entfernen. Durch diese besondere Oberflächenbeschaffenheit ist der Werkstoff Glas dazu prädestiniert, in Hygienebereichen wie Küchen, Laboren, Praxen, Krankenhäusern, Schwimmbädern usw. eingesetzt zu werden. In Krankenhäusern und Pflegeheimen ist dies vor allem im Hinblick auf die gefürchteten Krankenhauskeime MRSA wichtig. Zudem ist Glas wasserabweisend und bietet Schutz vor elektromagnetischer Strahlung, Lärm, Röntgen- und Laserstrahlen und – als Brandschutzglas ausgeführt – vor Feuer.
Beiträge zu genesungsfördernder Architektur und Beispiele für den Einsatz von entsprechenden Gläsern finden Sie im Special „Glas & Gesundheit“.
Zum Special “Glas & Gesundheit”