Interview mit der Innenarchitektin Virginia Albuja

„Ich bin ein großer Glas-Fan”

Die spanische Innenarchitektin Virginia Albuja erklärt im Gespräch über ihren “Living the Kitchen”-Ausstellungsraum auf der CASA DECOR Madrid, warum sie Glas für das ideale Material für Küchen hält, und welches Potenzial Verbundglas im Interior hat.

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Ausstellungsraum auf der CASA DECOR Madrid mit Verbund- und Gussglas

© Casa Decor „Living the kitchen“

Welche Art von Raum stellen Sie dieses Jahr bei CASA DECOR vor?

Virginia Albuja: Dieses Jahr präsentiere ich eine Küche. Für mich ist die Küche das Herz des Hauses, wo die Familienmitglieder jederzeit miteinander in Interaktion treten können. Mit diesem Projekt wollte ich eine Wohnküche gestalten und dabei den vorhandenen Platz maximal ausnutzen. Gleichzeitig sollte auch für Funktionalität gesorgt sein. Aus ästhetischer Sicht war es mir wichtig, ein modernes, avantgardistisches Design zu schaffen. Entscheidend ist für mich jedoch auch, wie sich jeder einzelne Besucher in dem Raum fühlt..

Welche Rolle spielt Glas bei der Umsetzung dieses Konzepts?

Virginia Albuja: Glas ist das wichtigste Material. Ich denke, es ist für eine Küche besonders gut geeignet. Mir geht es darum, zu zeigen, dass man dieses vielseitige Material sehr gut für die Verkleidung von Wänden oder die Gestaltung von Decken verwenden kann. Es schafft einen visuellen Effekt, der den Raum nahezu verdoppelt. Es ist leicht zu reinigen, was in einer Küche besonders wichtig ist. Es hat keine Fugen, ist pflegeleicht und kann sogar als Whiteboard für die Einkaufsliste oder Notizen verwendet werden. Es ist das perfekte Material und gleichzeitig auch neuartig: Es steht für Modernität, Stil, Avantgarde – so wie der ganze Raum, daher war es ein zentrales Material für mich.

Sie verwenden in Ihrem Projekt eine unserer neuesten Entwicklungen, das Verbundglas PLANILAQUE MIRALITE STADIP, bestehend aus lackiertem Glas und einem Spiegel. Warum haben Sie sich dafür entschieden?

Virginia Albuja: Weil PLANILAQUE MIRALITE STADIP […] durch sein Design einen einzigartigen visuellen Effekt erzeugt. Durch die zwei verschiedenen Seiten können komplexe Sinneseindrücke erzielt werden, ohne die Dicke der Verglasung zu erhöhen. Ich habe die Eigenschaften dieses Glases für die Gestaltung von Regalen verwendet, die außen weiß und innen mit einem Spiegel versehen sind, um einen räumlichen Effekt zu erzielen. Dies hat auf konzeptueller Ebene eine starke Wirkung. Auf der einen Seite haben wir die Fortsetzung der weißen Wand, wodurch die Fächer so aussehen, als würden sie aus der Wand selbst hervorgehen, während auf der anderen Seite der Spiegel das gesamte Innere bricht und eine Art künstliches Fenster schafft. Dieses Glas eröffnet unzählige Designmöglichkeiten!

Finden Sie die Möglichkeit der zweiseitigen Nutzung interessant?

Virginia Albuja: Ja, weil sie eine sehr praktische Lösung zum Aufteilen von Räumen bietet und eine interessante Ästhetik aufweist. Man könnte zum Beispiel auf einer Seite einen Arbeitsbereich oder ein Wohnzimmer und auf der anderen Seite einen Umkleideraum vorsehen. Folgendes Szenario könnte ich mir gut vorstellen: ein geräumiges Badezimmer mit kleinem Ankleidebereich, der auch für Körperpflege verwendet wird, wo ein großer Spiegel benötigt wird. Auf der anderen Seite hätte ich jedoch gerne ein anderes Design mit lackiertem Glas. Dieses kann in Umkleideräumen, Restaurants oder sogar in Büros verwendet werden, um nicht immer auf transparentes Glas zurückgreifen zu müssen. Ich finde das sehr modern, innovativ und kreativitätsfördernd. Gleichzeitig sorgt es für Individualität und Eleganz, sodass das Design stets originell bleibt.

Was sind Ihrer Ansicht nach neben der Ästhetik die weiteren Vorteile von opakem Sicherheitsglas?

Virginia Albuja: Ich finde es genial, dass man mit Opazität und Transparenz spielen und dabei dieselben Profile verwenden kann. Abhängig davon, wo die Verglasung installiert wird, kann ein transparenter Teil erforderlich sein. In Büroräumen kann zum Beispiel die Frontseite transparent sein, damit die Mitarbeiter ihre Umgebung sehen können, während der Teil hinter ihrem Rücken blickdicht ist. Außerdem könnte man damit eine offene Fläche unterbrechen, indem nicht nur transparentes Glas, sondern auch die opake Verglasung aus der DECO-STADIP-Reihe verwendet wird. Auf diese Weise kann man mit zwei verschiedenen Effekten oder Oberflächen spielen. Mit ein und demselben Produkt können zwei verschiedene Wirkungen erzielt werden, etwa zwei verschiedene Farben oder, wie in diesem Fall, ein farbiges Glas und ein Spiegel.

Wie reagieren die Besucher auf das Konzept und die neuen Anwendungen?

Virginia Albuja: Die Küche kommt allgemein gut an. Was den Tausenden von Besuchern jedoch am meisten auffällt, ist die Decke. Wenn ich die Reaktionen mit einem Satz zusammenfassen müsste, würde ich sagen, sie überrascht. Wir haben ein völlig innovatives Konzept geschaffen, indem wir ein neues Beleuchtungssystem entwickelt haben: externe Beleuchtung in einem geschlossenen Raum. Dadurch hat man eher das Gefühl, man befände sich unter einer Pergola als in einem Gebäude. Dies ist uns mit dem PIXARENA-Glas hervorragend gelungen. Ich wollte genau diesen Beleuchtungseffekt erzielen und war erfolgreich! Daher freue ich mich, dass ich dieses Projekt gemeinsam mit Profis aus der Branche entwickeln und umsetzen konnte.

Würden Sie auch in Zukunft gerne wieder mit diesen Produkten arbeiten?

Virginia Albuja: Ja, natürlich! Ich bin ein großer Glas-Fan. Aufgrund der Reflexionen, die es erzeugt, liebe ich es, mit diesem Material zu arbeiten. Eine derartige Tiefe erreicht man nur mit Glas. Ich würde die Regale gerne in eine Kollektion für Designermöbel aufnehmen. Außerdem würde ich das zweiseitige Glas gerne für mehr Projekte, zum Beispiel in Verkaufsräumen, verwenden. Es hat eine starke visuelle Wirkung und eröffnet viele Möglichkeiten der Raumaufteilung in Bädern, Küchen oder Schlafzimmern.  Mit dem Deckenglas in Verbindung mit einer bestimmten Beleuchtung ist uns ebenfalls ein ganz besonderes Design gelungen, das großen Anklang findet. Daher könnte ich mir sogar vorstellen, dauerhaft mit SAINT-GOBAIN zusammenzuarbeiten. Ich werde die Produkte auf jeden Fall bald wieder verwenden!

Interview:
Clémentine Guiberteau und Ruben Gomer
SAINT-GOBAIN GLASS Spain
Casa Decor 2015, Madrid, Spanien

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