Die Gestaltung öffentlicher Räume

ZwischenRäume

Es ist nicht draußen, aber auch nicht drinnen. Es ist geschützt, aber nicht immer geschlossen. Es ist zweckmäßig und manchmal trotzdem schön, ja vielleicht sogar spektakulär. Es ist ein Zwischenraum. Ein Raum zwischen zwei Orten, ein Ort zwischen Orten. Es kann ein Bahnhof, eine Bus-Haltestelle, eine U-Bahnstation oder ein WC-Häuschen sein. Auf jeden Fall ist es ein Ort im öffentlichen Raum. Und schon deshalb eine gestalterische Herausforderung.

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Große, runde Halle über drei Etagen mit großen Fensterbändern. In der Mitte sind die Ebenen nach unten offen. Die Öffnungen sind jeweils von Glasgeländern umgeben. In der Decke umrandet eine holzfarbene wabenförmige Struktur eine Fläche aus kleineren dreieckigen Holzelementen, in die runde „Glasaugen” eingelassen sind.
Eingangshalle des Busbahnhofs in Kielce, Polen
© SageGlass, Fotograf: Bartosz Makowski

Wer unterwegs ist, benötigt von Zeit zu Zeit Orte, an denen er sich aufhalten, ausruhen, aufwärmen, sich stärken oder sich erleichtern kann. Das sind entweder öffentliche Orte oder Orte, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Diese Orte sind Zwischenräume, an denen man sich nur für kurze Zeit aufhält oder sie sogar nur durchquert. Zugleich sind sie äußerst präsent in der öffentlichen Wahrnehmung. Weil sich mit ihnen keine identitätsstiftende Beziehung aufbaut wie mit selbst bewohnten oder genutzten Räumen, laufen öffentlich zugängliche Orte leichter Gefahr, nicht sorgfältig behandelt oder gar zerstört zu werden. Eine entsprechende Bauweise und vor allem eine ansprechende Gestaltung können dem entgegenwirken. Dabei gelten je nach Bauwerk unterschiedliche Anforderungen und Regeln. Zu berücksichtigen ist zudem, wie dauerhaft derartige Räume sein sollen. Während Verkehrsbauwerke wie U-Bahnen eher für Jahrhunderte als für Jahre geplant werden müssen, sind beispielsweise Wartehäuschen an Haltestellen verkehrssicher zu planen, können aber leichter ersetzt oder ausgetauscht werden. Sie bestimmen zwar das Bild der näheren Umgebung, prägen in der Regel aber nicht das Stadtbild. Dies tun in dagegen in hohem Maße Bahnhöfe. Die Geschichte der Mobilität ist eng verbunden mit dem Bau und der Gestaltung von Bahnhöfen. Sogar die Zeit, wie wir sie heute kennen, hat mit der Entwicklung des Zugverkehrs zu tun.

Der Charakter von Bahnhöfen hat sich im Laufe der Zeit deutlich verändert. Waren viele dieser Gebäude zu Beginn repräsentative, architektonisch hochwertig im Stil der jeweiligen Zeit errichtete Bauten, die die Modernisierung der Mobilität feierten, steht heute in den meisten Fällen die Funktionalität im Vordergrund – und der Konsum. Bahnhöfe in den größeren Städten Deutschlands sind heute nicht nur Start- und Zielpunkte für Reisen, sie sind Shoppingmalls, die die Reisenden mit Nahrung, Getränken und Lektüre, aber auch mit Dekorativem, Bekleidung und Luxusartikeln versorgen. Die Gestaltung muss dabei den Spagat zwischen attraktivem Einkaufserlebnis und funktionalem Terminal schaffen.

Untergründig und abgehoben

Lokale und regionale Varianten von Reisestationen sind U-Bahnhöfe, die sowohl als äußerlich sichtbare Zeichen der ansonsten im Untergrund ihre Bahnen ziehenden Bahnen dienen als auch im Untergrund selbst An- und Abfahrten ermöglichen. Die ersten U-Bahnhöfe oder Metrostationen inszenierten dieses geradezu. Neben London, wo die erste Untergrundbahn der Geschichte gebaut wurde, sind auch heute noch Stationen in New York, Moskau oder Budapest wahre Tempel unterirdischer Mobilität. Doch auch modernere Stationen überzeugen durch ihre teilweise spektakuläre Architektur oder ihr Design. Vielfach wird dabei auf Farbe oder Materialien wie Fliesen oder Stein gesetzt, aber auch Glas spielt eine große Rolle, sowohl um für hohe Transparenz zu sorgen als auch als Gestaltungsmittel. Und während bei einigen Linien eine bunte Mischung verschiedener Stile die einzelnen Stationen prägt, wird bei anderen Wert auf ein einheitliches Prinzip und ein wiedererkennbares Design gelegt. Einige U-Bahnhöfe verfügen zudem über eine oberirdische Zugangsstation oder Eingangshalle. Diese sind im öffentlichen Raum sehr präsent und zeigen z. T.  außergewöhnliche Architektur und innovative Anwendungen von Glas. Dazu gehört auch das Salesforce Transit Center in San Francisco, das mit seiner außergewöhnlichen Gestaltung das Stadtbild nachhaltig prägt.

Mit die größten Durchgangsstationen für Reisende stellen wohl Flughäfen dar. Ihre Gestaltung ist seit jeher von großer Transparenz geprägt. Der freie Blick von den Wartebereichen auf die Rollbahn zollt der Faszination für die großen Flugobjekte ihren Respekt. Zugleich sind Flughäfen heute immer mehr auch repräsentative Bauten, die mit teils spektakulärer Architektur das Gefühl von Freiheit, Weite und Offenheit in Szene setzen. Glas ist dabei das Material der Wahl.

Rückzugsräume

Während Bahnhöfe, Flughäfen, U-Bahnstationen oder Bushaltestellen zuvorderst die Aufgabe haben, Menschen, die von einem Ort zum anderen wollen, einen geschützten Zu- bzw. Durchgang zum Transportmittel der Wahl zu gewähren, sind andere Gebäude im öffentlichen Raum selbst das Ziel. Wobei auch diese in der Regel nur für einen temporären Aufenthalt gedacht sind. WC-Anlagen beispielsweise. Deren Erscheinungsbild scheint oft einem schambehafteten Umgang mit dem Thema geschuldet zu sein. Erst in jüngster Zeit zeigen neuere Anlagen, dass es auch anders geht. Anders, auffällig und frech auftrumpfend steht beispielsweise auf dem Berliner Breitscheidplatz ein gläsernes Pissoir. Was zunächst etwas bizarr anmutet, zeigt, was mit dem nötigen Gestaltungswillen möglich ist, und wozu Glas, entsprechend bearbeitet, in diesem Fall satiniert, also blickgeschützt, in der Lage ist.

Rückzugsräume im öffentlichen Raum, die ausschließlich dem zweckfreien Dasein dienen, sind gerade in Städten selten. Während sich unter freiem Himmel fast immer ein Plätzchen findet, sei es eine Bank in der Fußgängerzone oder eine Grünfläche, auf der man sich bei passendem Wetter niederlassen kann, sind frei zugängliche geschlossene Räume eher selten anzutreffen. Eine Möglichkeit, sich für eine Weile zurückzuziehen, bieten Kirchen. Gotteshäuser sind (noch) weit verbreitet und erlauben einen Aufenthalt für unbestimmte Zeit und ohne einen Grund angeben zu müssen. Hier können sich alle für eine Weile der Betriebsamkeit, dem ständigen Umgebungsrauschen entziehen und Ruhe und Stille finden. Und wenn die Sonne durch die, möglicherweise sogar modern und aufregend gestalteten Glasfenster scheint, erleuchtet werden, im Wortsinn und vielleicht auch spirituell. Wer weiß.

Ob Durchgang oder Aufenthalt, ob körperliche oder seelische Erleichterung, ob Ankommen, Abreisen oder das Warten darauf, die Räume, die für diese Zwecke errichtet werden, sind vor allem funktional. Da es sich dabei jedoch immer auch um öffentliche Bereiche handelt, muss sich die Gestaltung neben den praktischen Aspekten auch mit der Wirkung im Außenraum beschäftigen, denn dies bestimmt wiederum die allgemeine Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Glas kann dabei auf unterschiedlichste Weise eingesetzt werden und hochwertige Design- und Architekturerlebnisse schaffen.